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„Nicht in Stein gemeißelt“
Seebach/Baden-Baden/Forbach Weniger ist mehr: Zwar wird mit dem neuen Wegekonzepts des Nationalparks Schwarzwald ein großer Teil des 1 200 Kilometer umfassenden Wirtschaftswegenetz entbehrlich. Dennoch werden unter dem Strich 80 Kilometer zusätzliche Rad- und Wanderverbindungen geschaffen. Hauptsächlich von der Forstwirtschaft genutzte Waldwege werden schrittweise der Natur überlassen. Bislang ausgeschilderte Rad- und Wanderwege bleiben größtenteils erhalten. Die Nationalparkverwaltung hat mit Staatsrätin Gisela Erler gestern das mit Vorschlägen aus der Bevölkerung ergänzte Wegekonzept vorgestellt. Fast 1 000 Anmerkungen sind über lokale politische Gremien, Bürgerworkshops und eine vierwöchige Online-Befragung in die Ausarbeitung eingeflossen. Mehr als 500 Personen hatten sich an dem Prozess beteiligt. Erler lobt, dass bei der Ausarbeitung des Wegekonzepts auch Schüler vom Gymnasium bis zur Berufsschule involviert waren. Sie bezeichnet den Nationalpark in der Geschichte von Bürgerbeteiligungen als das „größte Projekt“. „Es gibt wohl weltweit keinen weiteren Nationalpark, in dessen Satzung festgeschrieben ist, dass sich Bürger einbringen können“, zeigt sich die Staatsrätin beeindruckt. Sie hoffe, dass sich Anwohner mit dem Nationalpark-Projekt versöhnen. Anhand von Karten und Schaubildern verdeutlichen Nationalpark-Mitarbeiter den Besuchern an Beispielen, wie der Wegeplan entstanden ist. Deutlich wurde, dass ein langwieriger Prozess folgt, bis das Wegekonzept gänzlich umgesetzt ist: Es folgen Schilder, touristische Karten und Infotafeln. „Auch intern müssen Details geklärt werden“, erläutert Nationalpark-Mitarbeiter Andreas Müller. Zum Beispiel, wie denkmalgeschützte Bauwerke oder Brücken innerhalb des Nationalparks zu erreichen sind. Sönke Birk, Wegeexperte der Nationalparkverwaltung, stellt klar, dass das Wegekonzept nicht in Stein gemeißelt sei. Der Plan werde regelmäßig überarbeitet. So zum Beispiel nach unvorhergesehenen Ereignissen wie etwa einem Orkan. Derweil steht der […]